Spielzeug und Schuhe für ein moldawisches Kind
Spielzeug und Schuhe für ein moldawisches Kind

Liebe Freunde und Helfer!


In diesem Heft finden Sie die Berichte von unserem Hilfstransport nach Moldawien sowie von drei Fahrten nach Rumänien.
Die „Kurznachrichten“ geben einen Überblick u.a. über unsere Vorhaben und Pläne in diesem und einen Rückblick auf unsere Aktivitäten im letzten Jahr.
Eine Andacht lädt zum Nachdenken ein.

Gottes Segen und Gnade möge uns alle begleiten.


Hilfstransport Moldawien September 2016


Vor uns tut sich eine herrliche Landschaft auf. Eine einsame Straße, links und rechts Felder, ab und zu ein Dorf. Am Straßenrand weiden Ziegen. Das alles in ein frühabendliches Licht gehüllt: Erleichterung macht sich in uns breit, denn das, was wir hier sehen, ist Moldawien.
Heute Morgen machten wir uns aus unserem 180 km von der Grenze entfernt liegendem Hotel auf. In uns regte sich, neben dem Eindruck viel zu wenig Kaffee getrunken zu haben, ein Gefühl der Ungewissheit. Schließlich sollten wir der erste richtige Hilfstransport seit 11 Jahren sein, der unter der Flagge des „Hoffnungsfunken“ nach Moldawien fährt. Trotz unserer guten Vorbereitung – wir waren angemeldet, die Autos verplombt und als humanitärer Hilfstransport gekennzeichnet – und der Tatsache, dass die Erkundungsfahrt im letzten Jahr ohne Probleme und innerhalb einer Stunde über die Grenze gekommen war, gab es keinerlei Gewissheit darüber, ob es bei uns nicht zu Schwierigkeiten kommen würde.
Über den rumänischen Teil der Grenze kamen wir als Versorgungsbus ohne Probleme, die anderen Transporter mit den Hilfsgütern mussten allerdings durch den LKW-Übergang, und das dauert bekanntermaßen.
Zwischen rumänischer und moldawischer Grenze liegt eine etwa 1 km lange Straße, die wir nach dem doch recht flotten Grenzübertritt entlang fuhren. Was folgte war Warten. Langes Warten. Nach vier Stunden Warterei wurden nicht nur wir, sondern auch die moldawischen Grenzer ungeduldig. Ein solcher machte uns schließlich auch deutlich, dass das, wo wir stünden, kein Parkplatz, sondern eine Grenze sei und wir uns jetzt entscheiden müssten, ob wir diese in Richtung Moldawien oder Rumänien verlassen wollen.
Wir entschieden uns für eine nicht genannte dritte Option: Warten. Zumindest versuchten wir, das dem Grenzbeamten zu vermitteln. Er gab uns 10 Minuten. Nach 10 Minuten: NICHTS!
Die anderen waren noch nicht einmal in Funkweite. Wir beschlossen, um nicht unnötig mit dem Grenzpersonal aneinander zu geraten, im Schneckentempo in Richtung Grenzkontrolle zu fahren. Dann ein Rauschen im Funkgerät. Gott sei dank! Die anderen waren endlich da. Doch das Warten hatte noch kein Ende, denn bei uns ging es wieder schneller als beim Rest.
Ständig sprechen wir von ‚Wir’ und ‚den Anderen’ und Sie werden sich fragen: „Wer ist das eigentlich?“
Nun ‚Wir’: das sind Anika Albani und Felix Süß und wir fahren den Willi, unser Versorgungsfahrzeug. Die Anderen: das sind Helmar Fassmann und Frank Baumann, die hinter dem Steuer des gelben T5 Busses mit dem Namen Benno sitzen und Michael Unger und Thomas Riedel, die im Führungsfahrzeug mit dem Namen Rudi uns den Weg weisen.
Zu sechst machten wir uns früh am Morgen des 17. September von Thierfeld auf nach Moldawien. Vier Tage sollte die Fahrt bis nach Chişinău dauern. Unterwegs übernachteten wir in Simeria, Tatabanya und Adjud. Vier Tage mit Regen, Sonne, Kälte und Hitze, vier Tage, deren Ende diese Fahrt auf der Landstraße in Richtung Chişinău ist.
 
Rast vor einem moldawischen Dorf
Rast vor einem moldawischen Dorf

Seit wir moldawischen Boden unter den Rädern haben, fahren Gregor und Svetlana voraus. Sie sprechen gut Deutsch, halfen uns an der Grenze und sind unsere Dolmetscher in Moldawien. Gregor ist Musiklehrer und Svetlana Leiterin des Vereins ‚Hoffnung’. Ein Verein, dessen Arbeit ebenso vielfältig wie grandios ist. Eine der Hauptaktivitäten geschieht in Kooperation mit der österreichischen Organisation ‚Allianz für Kinder’. Diese ermöglicht es, Kindern im Alter bis 13 Jahren, die medizinische Hilfe benötigen, welche in Moldawien nicht geleistet werden kann, diese in Österreich zu bekommen. Svetlana stellt über den Verein eine Verbindung zwischen den Österreichern und den moldawischen Kindern her und kümmert sich um alle anfallenden Formalitäten. Innerhalb der letzten drei Jahre gab es schon neun erfolgreiche Operationen von Spina bifida (offener Rücken), Verbrennungen und vielem mehr.
Am nächsten Tag stießen noch Mary Antoni und Michael Geipel hinzu, die ihre 7 Sachen inklusive ihres Sohnes Edgar Moritz (kurz Eddi) eingepackt hatten und sich mit dem Flugzeug von Dresden nach Moldawien ca. dreieinhalb Tage Reise sparten.
Was in der folgenden Woche an Erlebnissen auf uns zukam, lässt sich kaum in einen Text fassen. Jeden Tag ging es an einen anderen Ort, in erfahrbarer Nähe zu Chişinău. Das hieß trotzdem, dass wir auch mal knapp 3 Stunden in ein kleines Dorf unterwegs waren, das unsere Hilfsgüter brauchte. Was uns in diesen dörflichen Gegenden erwartete, war immer erschütternd. Die Armut war am eindrücklichsten, wenn Menschen, die medizinische Hilfe brauchten, einfach weiterleben bzw. -überleben mussten. Angefangen bei kleinen Kindern mit fauligen Zähnen, über solche mit Multipler Sklerose, die ihr kurzes Leben im besten Fall im Rollstuhl verbringen würden, bis hin zu einer Frau mit körperlicher und geistiger Behinderung, die die letzten 30 Jahre in ein und demselben Bett verbracht hat. Es ist nicht dasselbe, wenn man so etwas im Fernsehen sieht oder man vor diesen Menschen steht – mit warmen Klamotten und der Aussicht auf ein sicheres Haus am Abend. Natürlich – das Ohnmachtgefühl scheint das selbe zu sein.
Welche Hilfe bringen wir mit? Essen für 2 Wochen, Schuhe und Kleidung - alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Ja und Nein. Die materiellen Güter sind nicht alles, was die Menschen in Moldawien, Rumänien, Bulgarien und anderen armen Ländern brauchen. Sie leben von der Hoffnung, die wir ihnen durch Jesus versuchten zu bringen.

Während eines Hilfseinsatzes in Moldawien

Oft waren Gespräche, eine herzliche Umarmung, ein Ballspiel mit den Kindern, gemeinsam Fotos machen und bestaunen und nicht zuletzt die Worte, mit denen wir unsere Traktate in russisch und rumänisch verteilten, das, was Freudentränen auslöste. Leuchtende Kinderaugen verursachten natürlich auch immer pinke Glitzerschuhe für die Mädchen und ein Paar Adidas-Sneaker für die Jungs. Was aber dahinter stand, war nicht zuerst die materielle Versorgung, sondern die Freude über ganz besondere Momente.
So besuchten wir 3 Dörfer in ländlicher Gegend und verteilten außerdem Hilfsgüter direkt in Chişinău, zum einen an das städtische Krankenhaus, aber auch an Privatpersonen, die Svetlana über ihren Verein kannte und demnach besonderer medizinischer Hilfe bedurften. Diese vielen Menschen mussten wir hinter ihren Wohnungstüren ihrem Schicksal überlassen, hoffend und betend, dass Vereine wie „Hoffnung“ sich nicht von Bürokratie und Geldmangel unterkriegen lassen und ihre wunderbare Arbeit weiterführen.

Kochstelle in Moldawien
Kochstelle in einem Wohnhaus
Nicht nur Svetlana setzt sich für die ärmsten der Armen ein, sondern auch ihre Schwester. Als wir sie besuchten, zeigte sie uns ein Haus mit 5 Zimmern im Obergeschoss und einer großen Küche im Erdgeschoss. Dieses Haus soll ein Zufluchtsort für alle werden, die vor allem wegen häuslicher Gewalt nicht länger im eigenen Haus bleiben können. Die Küche soll eine Suppenküche werden, die die Menschen versorgt, die sich sonst keine warme Mahlzeit leisten können.
Wir waren froh und etwas erleichtert, als wir uns am Sonntag, den 25. September, in eine Kirche zum Gottesdienst begeben durften. Was wir dort erlebten, war nicht nur ein Dienst, den wir Gott brachten, sondern vor allem ein kraftspendender, bewegender und notwendiger Dienst, den Gott uns zuteil werden ließ. Wir durften mit unseren moldawischen Geschwistern beten und merkten dabei, dass wir zwar verschiedene Sprachen, aber denselben Geist haben. Wir bekamen viel Zuspruch und konnten den Mut auftanken, der uns in den letzten Tagen angesichts vieler schrecklicher Schicksale genommen wurde.
Unsere Rückreise war anstrengend, da wir uns entschlossen, 3 statt 4 Tage einzuplanen und nicht den gleichen Weg wie hinzu zu nehmen. Nachdenklich und voller Eindrücke reisten wir über Rumänien, Ungarn, die Slowakei und die Tschechische Republik zurück nach Thierfeld. Angekommen im Land der sicheren Straßen, der unendlichen Möglichkeiten, der abgesicherten Zukunft, wo Nöte und Probleme sich oft nur um die Wahl der günstigsten Versicherung drehen oder darum, welches Urlaubsland dieses Jahr bereist wird. Wieder neu angekommen in unserem segensreichen Leben, das wir zu schätzen lernen müssen, um anderen ein Segen sein zu können.

Anika Albani & Felix Süß


Hilfstransport Santana Oktober 2016

Auch im letzten Jahr war es uns als Familie ein Bedürfnis, nach Rumänien zu fahren. Nach Absprache mit Josef in Sinnicolau Mare entschieden wir uns für den Oktober, da wir ja den rumänischen Sommer schon einige Jahre wärmstens in Erinnerung haben.
Nachdem unser Anhänger durch tüchtige Helfer in Thierfeld beladen wurde und wir auch noch von hiesigen Familien in Klingenthal Dinge mit untergebracht hatten, ließen wir am Morgen des 3. Oktober unseren Nicolas (der zeitgleich mit seinem Studium in Freiberg begann) und die Feierlichkeiten des Tages der Deutschen Einheit zurück und begaben uns auf große Fahrt.
Nach 10 Stunden wohlbehaltener Fahrt übernachteten wir wieder an der österreichisch-ungarischen Grenze und ließen uns die so lieb gewordene ungarische Küche schmecken. Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg. Ohne Komplikationen kamen wir gegen 15 Uhr an die ungarisch-rumänische Grenze und beschlossen diesmal, uns selbst um Vignette und Umtausch von Euro in Lei zu kümmern, da Josef noch auf Arbeit war. So riefen wir ihn erst an, als wir vor seinem Haus standen, eine gelungene Überraschung...
Nach einer herzlichen Begrüßung von Josef, Silvia und Pflegehund Bobbi lernten wir auch den kürzlich zugelaufenen Kater Tommy kennen und stellten fest, dass er eine wohltuende Therapie für Silvia ist. Nach ersten Gesprächen luden wir einige Hilfsgüter aus und fuhren am Abend weiter nach Periam zu Josefs Schwester Lidia, wo wir Quartier bezogen.
Am nächsten Vormittag fuhren wir mit Josef ins 80 km entfernte Santana. Dort ist ein Gemeindezentrum entstanden, dessen Pastor und Mitarbeiter sich u. a. die Integration von Roma Familien zur Aufgabe gemacht haben.

Hilfseinsatz in Santana / Rumänien
 
Wir wurden fröhlich empfangen und es standen gleich Helfer zum Abladen bereit. Dieses Mal war der Transport für den kleinen Laden bestimmt, in dem sich Familien für sehr wenig Geld diese Dinge kaufen können. So lernen sie, die Dinge zu schätzen und das Gemeindezentrum kann vom Erlös weitere Projekte finanzieren. Zum Beispiel wird dort täglich für 60 Personen gekocht. Nachdem wir uns die Küche und Kochmöglichkeiten angesehen hatten und dort verköstigt wurden, durften wir auch zur Essensausgabe bleiben. Viele ältere Menschen holten für sich und ihre Familien die vielleicht Einzige vollwertige Mahlzeit am Tag dort ab. Den Kindern konnten wir kleine Apfeldosen gefüllt mit Süßigkeiten als „Kompott“ mitgeben. Schön fand ich, dass auch jedes Kind an seine daheim gebliebenen Geschwister gedacht hatte und mit Hilfe einiger deutsch sprechender Frauen konnten wir auch die benötigten Stückzahlen heraus finden. Der Gemeindepastor zeigte uns dann noch erneuerte Dinge des Zentrums. Ein Klingenthaler Nachbar hatte uns bunte Kinder-Sitz-Möbel mit gegeben, die gefüllt mit Bausteinen und Malutensilien einen bunten Tupfer in einen der Räume zauberten. Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Periam.
Am nächsten Tag wollten wir noch 3 besonders hilfsbedürftige Familien besuchen und fuhren zum Penny-Markt, um dringend benötigte Lebensmittel zu besorgen. Nachdem wir bei Josef zum Grillen eingeladen worden waren, machten wir uns in die umliegenden Dörfer auf. In einer Familie waren Mutter und Vater sehr krank und die Oma kümmerte sich um die Kinder. Die Mutter lag nach einer Todgeburt im 200 km entfernten Oradea im Krankenhaus, da ihr während des Kaiserschnittes die Blase zerschnitten wurde. Der Vater leidet an schweren Depressionen.... Alles Leben spielte sich in 2 Zimmern ab. In einem Zimmer standen 3 Betten für 6 Personen!!!! Dank Klingenthaler Spender konnten wir auch in diesem Jahr jedem Kind eine altersgerecht gepackte Tüte oder Tasche übergeben. Ein Mädchen teilte sofort nach Erhalt alles in 4 Teile, da es noch 3 Geschwister hat und konnte gar nicht recht glauben, dass jeder sein eigenes Beutelchen bekam... (An dieser Stelle ein besonders großes Dankeschön an die Handarbeitsfrauen unseres Klingenthaler Brotkorbs, die mir 20 gespendete Puppen liebevoll eingestrickt und –gehäkelt haben und diese jetzt eine neue Puppenmutti gefunden haben). Schweren Herzens verabschiedeten wir uns, da wir noch zu zwei Familien mit 12 und 18 Kindern wollten. Die Rückfahrt nach Periam war an diesem Abend sehr schweigsam, da Jeder seinen Gedanken nachhing und das Gesehene erst einmal begreifen musste.
Am anderen Morgen traten wir die Heimfahrt an. Wohlbehalten kamen wir am 8.10. wieder in Klingenthal an.
Ein herzliches „Vergelt`s Gott“ an alle Helfer, Spender und die, die sich in dieser Zeit um unsere Post und Katzen gekümmert haben. Unser größter Dank gilt unserem Vater im Himmel, der immer wieder Kraft, Wollen und Segen dazu gibt.

Eure diesmal nur 3 Tannhäusers : Constantin, Gottfried und Heike


Hilfstransport Rumänien, Baia Mare vom 16.-21. Oktober 2016

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“ (Römer 12, 21)

Mit diesem Wochenspruch begann am Sonntag früh 6 Uhr in Aue der Hilfstransport nach Baia Mare Rumänien. Andreas Tauscher und ich (Tony Opitz) starteten pünktlich vom Brünlasberg aus Richtung Bicske (Ungarn), welches unser Ziel für diesen Sonntag war. Mit an Bord waren Pflegebetten, medizinisches Equipment, Medikamente, Bekleidung und natürlich die vielen sehr liebevoll gepackten Hilfspakete, für die wir uns bei den beiden Auer Methodistischen Kirchgemeinden noch einmal ganz herzlich bedanken wollen. Natürlich gilt der Dank allen Spendern, die diesen Hilfstransport möglich gemacht haben. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir am späten Nachmittag unsere Unterkunft in Ungarn. Die Fahrt verlief ohne Probleme und der letzte Teil der Strecke sogar mit super Wetter. Wir waren gespannt, was uns bei Frau Akkermann in Rumänien erwarten würde. Andreas erzählte mir von den letzten Hilfstransporten zu ihr und von ihren Problemen sowie Plänen. Ich fragte mich, wie so ein Häuslicher Pflegedienst in Rumänien funktioniert, der größtenteils nur durch Spenden finanziert in einem Land beheimatet ist, indem das Gesundheitssystem nur dem hilft, der finanziell „Gut“ ausgestattet ist. Mit diesen Gedanken endete der erste Tag unserer Rumänien Reise.
Der nächste Morgen begann mit dem Wecker 7.05 Uhr. Nach einer kleinen Andacht und dem Frühstück ging es los Richtung Rumänien. Auch dieser zweite Tag des Transportes verlief bei etwas mehr Verkehr ohne Probleme. An der ungarisch-rumänischen Grenze war nach dem Prüfen der Ladungspapiere nichts zu bemängeln und so konnten wir die letzten Kilometer in Richtung Baia Mare angehen. Kurz nach 16.15 Uhr empfing uns Eva Akkermann am Stadtrand, um uns bis zur Unterkunft zu lotsen. Nach einer kurzen herzlichen Begrüßung ging es direkt zu einem Garagenkomplex, wo zügig mit dem Entladen des Transporters und des Hängers begonnen wurde.
 
Entladung von Krankenhausbetten in Baia Mare

Viele helfende Hände standen bereit, so dass wir mit Beginn der Dunkelheit fertig entladen hatten. Andreas organisierte mit Eva Akkermann einen sicheren Parkplatz für unser Gespann. Danach fuhren wir zu einem befreundeten Ehepaar von Eva zum Abendessen. An dieser Stelle sei gesagt, dass die rumänische Gastfreundschaft unglaublich herzlich ist und fast keine Grenzen kennt. Auch diejenigen, die auf ihr Weniges angewiesen sind, geben für Freunde von Herzen alles. Nach dem Kennenlernen von Eva und ihrem Begleiter (Dr. Dr. Dragos F. Garbea, der Stiftungsgründer des Pflegedienstes Tu-Si-Cu-Mi-Ne) unterhielten wir uns den ganzen Abend über die Situation vor Ort, Probleme, Zukunftsprojekte und natürlich auch über die nächsten zwei Tage. Es war das erste mal, das Dr. Garbea mit vor Ort war und die Arbeit eines Hilfstransportteams begleiten konnte. Nach diesem langen Tag gingen wir voller Erwartung der nächsten zwei Tage schlafen.
Um 6.30 Uhr vom Wecker geweckt starteten wir mit einer Andacht in den Dienstag. „Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr.“….“Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist.“.. Diese Worte aus der Losung hätten nicht treffender sein können an diesem Tag. Nach einem kleinen Frühstück ging es auch schon los. Eva stellte uns ihre junge Kollegin Johanna vor, die vor Ort verantwortlich ist für die gesamte Koordination der Pflegearbeit, Wer-Wann-Wen-Wo-Wie behandelt. Natürlich arbeitet Sie auch mit den Patienten, was wir bei jedem Besuch sehen konnten. Mit ihr zusammen fuhren wir zum Lager und bestückten das Auto für unsere Besuche mit Hilfspaketen. An diesem Tag waren zwölf Patientenbesuche geplant. Die Patienten von Tu-Si-Cu-Mi-Ne waren zumeist Menschen der ärmeren Bevölkerung. Die Fürsorge von Eva’s Team reicht von 2x wöchentlich den Haushalt zu bewirtschaften inklusive Einkaufen bis zur Komplettpflege 3x täglich bei bettlägerigen Patienten, die aufgrund von Alter oder Krankheit nicht mehr selbstständig das Leben bestreiten können. Man muss dazu wissen, dass sich in Rumänien die meisten Menschen keinen Platz in einem der wenigen Pflegeheime leisten können, da viel zugezahlt werden muss und die Rente noch nicht mal zum täglichen Auskommen reicht. Das gleiche gilt auch für die wenigen Pflegedienste vor Ort. Weiterhin stößt man gesellschaftlich auf eine gefühlte große Ablehnung der älteren Menschen. Dies zeigte sich auch darin, das reine Pflegearbeiten wie Körperhygiene, Windeln wechseln, Lagerung, um wunde Stellen zu vermeiden, nicht anerkannt sind und Altenpflege generell kein gutes Ansehen hat. Deshalb werden auch in vielen Familien diese Aufgaben ungern wahrgenommen und wenn, dann nur unzureichend ausgeführt. Dazu trägt auch die finanzielle Situation ihren Teil bei. Windeln und Hygieneartikel sind meist teuer und alternative rumänische Produkte, trotz gleicher Marke, haben eine viel schlechtere Qualität und sind nur eingeschränkt verwendbar. Eva berichtete viel über diese Qualitätsprobleme und ist natürlich immer wieder sehr dankbar für die deutschen gespendeten Produkte.
An dieser Stelle muss man auch ein paar Worte über das rumänische Gesundheitssystem verlieren. Generell gilt es als korrupt. Wer nicht zahlt und zwar an jeden, der beispielsweise an einer OP beteiligt ist (Chirurg, Narkosearzt, Schwestern), der wird nicht oder unzureichend behandelt! Und pflegerische Tätigkeiten werden im Krankenhaus meist NICHT durchgeführt. Das bedeutet, dass die Angehörigen Laken, Windeln, Hygieneartikel selbst besorgen müssen und auch die Körperhygiene Aufgabe der Angehörigen ist! Gott sei Dank, dass Eva auch in den Krankenhäusern unentgeltlich Pflegearbeiten ihrer Patienten übernimmt. Wir könnten hier noch tiefer ins Detail gehen, aber das würde den Rahmen des Berichtes übersteigen.
Alle von uns besuchten Patienten waren sehr dankbar für unsere Hilfspakete. Die meisten von ihnen waren über 75 Jahre alt. Viele wohnten allein, die nächsten Angehörigen waren verstorben oder wohnten in anderen Teilen Rumäniens. Es gab auch einige Patienten, deren Kinder nach England oder Kanada ausgewandert sind, um eine bessere Zukunft zu haben. Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, wie Menschen im hohen Alter ohne Hilfe auskommen müssen und dabei in Verhältnissen leben müssen, die wir in unserem Land nur aus den Geschichtsbüchern kennen. Wir können unseren Herrn Jesus Christus nicht genug loben und preisen dafür, dass er uns in Deutschland ein so „sorgloses“ Leben aus seiner Gnade heraus gibt. Alles, was für uns so selbstverständlich geworden ist (Krankenversicherung, Sozialversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Grundabsicherung, Mindestausstattung einer Wohnung vom Staat gezahlt, Unterstützung bei Geringverdienern…), ist in Rumänien überhaupt nicht selbstverständlich, ja gar nicht denkbar.
 
Familienbesuche in Baia Mare

Hier ist noch zu erwähnen, dass Eva’s Team nicht nur die Patienten betreut und behandelt, sondern auch alle dazugehörigen Behandlungsartikel inklusive Pflegebetten oder anderem medizinisches Equipment (Dem Spender sei Dank) zur Verfügung stellt.
Zu zwei Patientenbesuchen an diesem Dienstag möchten wir etwas mehr erzählen. Wir besuchten ein älteres Ehepaar in einem Plattenbau in der 5. Etage. Der Mann (79 Jahre alt) hatte im Juni 2016 einen Schlaganfall. Seine komplette linke Körperseite war gelähmt und das Sprachzentrum war auch mit betroffen. Er kam ins Krankenhaus. Dort wurde nichts (!) weiter gemacht, als seinen linken Arm und sein linkes Bein hochzuhängen. Nach ein paar Tagen wurde er wieder entlassen und seine Frau musste sehen, wie er wieder nach Hause kommt. Keine Therapie, nichts. Eva nahm sich des Ehepaares an. Nicht nur ein Pflegebett stellte Eva auf, sondern sie übernahm die komplette Pflege und vor allem das Training der Sprache und der gelähmten Körperseite. Wir staunten nicht schlecht, als sich der Patient mit Hilfe von Johanna vor sein Bett stellte und uns die linke Hand zur Begrüßung geben konnte, nach 4 Monaten Training. Auch beim Sprachtraining machten sich die intensiven Bemühungen von Eva’s Team bemerkbar. Gott sei Dank. Wir wünschten dem Ehepaar alles Gute und sprachen ein Gebet mit ihnen. Sie bedankten sich ganz herzlich für das Hilfspaket und sind dankbar, dass wir Eva und ihr Team so unterstützen.
In einer anderen Plattenbauwohnung besuchten wir einen 86-jährigen Mathematiklehrer und seine Frau (80). Er konnte nur noch im Bett liegen, war sehr hager und schwach und trotzdem geistig noch klar bei Verstand. Seine Frau konnte mit Hilfe noch etwas laufen, jedoch ist auch sie komplett auf Hilfe angewiesen. Da beide trotz der vielen Arbeitsjahre sehr arm sind, hat ihr Sohn aufgehört zu arbeiten, um sich mit ganzer Kraft um seine Eltern zu kümmern.
Auch hier unterstützt Eva’s Team maßgeblich bei der Pflege. Die große Armut in dieser Familie spiegelte sich in der gesamten Wohnung wieder, was dem Sohn merklich unangenehm war, er jedoch auf Grund der finanziellen Situation leider nichts ändern kann. Bei der Übergabe des Hilfspaketes flossen dann auch die eine oder andere Freudenträne. Wir beteten alle gemeinsam für die Familie, vor allem für den Sohn, der ein Segen für die Eltern ist. Ohne die unentgeltliche Hilfe von Eva’s Team stünde es nicht so gut um diese Familie. Gott sei Dank.
Nach diesem Besuch schauten wir nach einem weiteren Patienten (Boros), über den wir später im Bericht noch etwas schreiben. Inzwischen war es Nachmittag und Eva wollte zusammen mit Johanna noch eine Familie aufsuchen, die sie telefonisch um Hilfe gebeten hatten. Andreas und ich warteten währenddessen im Auto. Später rief uns Eva dazu. Sie erzählte uns, dass es um eine 80- jährige Frau geht, die aus dem Krankenhaus heute entlassen wurde. Ihr Enkel hatte den Kontakt zu Eva gesucht, da seine Großmutter unheilbar im Endstadium an Unterleibskrebs erkrankt ist und sie nun zu Hause gepflegt werden müsste. Die Familie war mit dieser Situation sichtlich überfordert. Die Frau lag auf einem alten Sofa, was zugleich als Bett fungierte. Eva entschloss sich, hier zu helfen und wir organisierten sogleich noch ein von uns mitgebrachtes Pflegebett. Der Bettentransport und der Aufbau des Bettes gestaltete sich als langwierig und reichte bis in den Abend hinein. Anschließend fuhren wir wieder in die Unterkunft, parkten das Auto sicher ab und ließen den Tag mit unseren Erlebnissen ausklingen.
Unser letzter Tag in Baia Mare begann um 8 Uhr. Nach einer kleinen Andacht und dem Frühstück mit Eva und Dr. Garbea fuhren wir zum Lager und beluden das Auto mit Hilfspaketen. Auch heute waren wieder 9 Besuche geplant. Die Besuche waren wie am Vortag sehr herzlich, zeigten jedoch, dass auch diese Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Wir besuchten eine 95-jährige Frau in einem Plattenbau. Ihr Sohn war zu diesem Zeitpunkt zu Besuch und erzählte uns, dass auch er nicht mehr arbeitet, sondern sich um seine Mutter kümmert. Die Frau hatte gesundheitliche Probleme. Laufen geht nur noch mit Hilfe und Körperpflege ist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Das gleiche gilt auch für Essen kochen und die hauswirtschaftlichen Arbeiten. Ihr Sohn, der sich liebevoll um sie kümmert, ist ein echter Segen. Und das ist ja bekanntlich in Rumänien nicht selbstverständlich. Beide erzählten uns dann von ihrer größten Sorge. Aufgrund von staatlichen Bestimmungen wurde die alte Heizung aus dem Haus beziehungsweise aus der Wohnung gerissen. Der Gasanschluss ist nach wie vor vorhanden und der Gasherd in der Küche funktioniert. Aber leider haben die beiden zu wenig Geld, um sich eine neue Heizung installieren zu lassen! Also heizten sie einen Raum mit einem Heizlüfter, was natürlich ordentlich Stromkosten produziert. Wir spendeten gleich vor Ort 50 Euro. Damit können sie ca. 2 Monate heizen. Wir übergaben ein Hilfspaket und diverse Körperpflegemittel. Beide waren zu Tränen gerührt und bedankten sich von ganzen Herzen. Wir beteten für sie und versprachen ihnen, dass wir uns um eine Wohnungsheizung (Spendenaufruf im letzten Heft) kümmern werden. Man kann sich nicht vorstellen, wie in so einer kalten Wohnung ein Winter zu überstehen ist.
Als Überraschung organisierte Eva für einen weiteren Besuch eine Torte. Das Ehepaar, das wir besuchten, wird täglich eine Stunde unterstützt in allen hauswirtschaftlichen Belangen. Es bleibt dort auch Zeit für Gespräche. Beide sind 78 Jahre alt und leben ohne Angehörige in einer Plattenbauwohnung. Die Tochter wohnt mit ihrer Familie in Kanada und besucht sie nur einmal im Jahr. Der heutige Besuch rührte sie richtig zu Tränen, denn sie hatten ihren 50. Hochzeitstag zu feiern. Und anstatt zu zweit eine Tasse Kaffee zu trinken, waren auf einmal 8 Gäste mit Kuchen und herzlichen Worten in der Wohnung. Wir blieben eine Weile und staunten über diesen Segen, 50 Jahre Ehe und fast 80 Jahre Lebensgeschichte. Nachdem wir die Hilfspakete übergeben hatten, beteten wir mit ihnen, wünschten von Herzen alles Gute und machten uns wieder auf den Weg. Nach weiteren Besuchen ging auch dieser Tag langsam zu Ende.
Boros, ein älterer Mann, den wir am Vortag besucht hatten, sollte uns heute noch ein sehr schönes Abendessen bescheren. Er und seine verstorbene Frau werden bzw. wurden von Eva’s Team gepflegt. Er selbst kann aufgrund von Krankheit das Bett nicht mehr verlassen, aber geistig ist er top fit. Wir hörten viel über die Höhen und Tiefen seines Lebens und über die tiefe Dankbarkeit, dass ihm die Stiftung so unterstützt. Bei der Übergabe der Hilfspakete rollten wieder Freudentränen. Als wir ihn besuchten, lernten wir seine Schwiegertochter kennen. Und diese lud uns sogleich als Dankschön zum Abendessen ein. Der Besuch war an Gastfreundschaft und Herzlichkeit nicht zu übertreffen. Nach einem langen Abend fuhren wir zurück in die Unterkunft und verbrachten die letzte Nacht in Baia Mare.
Der Abreisetag begann 8 Uhr. Nach einer kleinen Andacht und dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Eva, Dr. Garbea, Johanna und der Besitzerin der Unterkunft und bedankten uns für die Gastfreundschaft. Danach machten wir uns mit vielen Erlebnissen und Eindrücken in Gedanken auf den Weg über Bicske nach Hause. Die zwei Tage Fahrt ohne Probleme waren ein schöner Ausklang des Hilfstransportes, so dass wir am Freitag Abend gegen 19 Uhr unsere Familien wieder in die Arme schließen konnten. Wir loben und preisen unseren Herrn von ganzem Herzen und danken Ihm für unsere Bewahrung und den Segen, den wir bringen durften.   
   
-Tony Opitz-


Reisebericht Hilfstransport Rumänien November 2016

Am Donnerstag, den 10.11.2016, startete unser Hilfstransport von Thierfeld in Richtung Rumänien. Nach einer anstrengenden Fahrt für unsere drei Fahrzeuge „Rudi“, „Benno“ und „Willi“ mit zwei Hängern kamen wir am Abend in Bicske (Ungarn) an, wo wir unsere erste Nacht verbrachten.
Am nächsten Morgen ging es nach einer kurzen Andacht direkt weiter nach Sinnicolau Mare. Dort wurden wir bereits von Josef und seiner Frau Silvia erwartet. Ein herzliches Wiedersehen und der bereits gedeckte Tisch erinnerten uns sofort wieder an die unglaubliche Gastfreundschaft der Rumänen. Egal ob man zum ersten, zweiten oder hundertsten Mal dabei ist, man fühlt sich sofort Zuhause, als wäre man nie woanders gewesen. Leider wurde die freudige Stimmung etwas getrübt, da es unserer lieben Freundin Silvia gesundheitlich nicht gut geht, und dennoch stand ihre Tür wie immer offen für uns.
Nachdem Neuigkeiten und Grüße ausgetauscht wurden, ging es auch schon weiter nach Buteni, um erste Pakete auszuladen. Nach einer langen Rückfahrt von etwa 2 ½ Stunden kamen wir halb elf in der Nacht wieder bei Josef an, wo wir erste Eindrücke miteinander austauschten und einige Fortschritte in diesem Land bemerkten. Nach langen Gesprächen und geschafft von einem langen Tag fielen wir in unsere Betten, denn auch am Samstag mussten wir wieder fit und munter sein.
Zunächst luden wir am Morgen eine Anhängerladung Hilfsgüter bei Josef ab, die der Missionar Gheorghe später nach Oltenia mitnahm.

Glückliche Kinder in Oltenia mit Weihnachtsgeschenken
In Oltenia angekommene Hilfsgüter

Danach fuhren wir gemeinsam mit Josef nach Secusigiu zu unserem alten Bekannten Junica. Durch die vielen helfenden Hände waren ein Transporter und ein Hänger mit Kleidung, Kuscheltieren, Zahnbürsten, Geschirr und Bettwäsche schnell entladen. Diese Gaben wurden von vielen Familien aus dem Ort dankbar angenommen, denn für jeden war etwas dabei.

Freude über kleine Geschenke
Hilfsgüter auch für blendend weiße Zähne

Doch so einfach konnten wir nicht zurück nach Sinnicolau Mare fahren, denn durch den Dauerregen blieben unsere Fahrzeuge im Schlamm stecken. Mit vereinten Kräften konnten wir das Problem lösen und unsere Fahrt fortsetzten. Bevor wir zurück zu Josef fuhren, kauften wir noch Milch, welche zum Kakaokochen für das bevorstehende Kinderfest in Secusigiu benötigt wurde.
Als wir wieder bei Josef ankamen mussten wir leider feststellen, dass einige der Weihnachtspakete, die im Hänger gelagert waren, durch den Regen aufgeweicht waren. Alle Schulhefte aus diesen Päckchen wurden dadurch unbrauchbar, Kleidung wurde durch das Geschenkpapier verfärbt und Verpackungen jeglicher Art zerfielen in unseren Händen. Als Lösung verpackten wir die übrig gebliebenen Dinge in Plastiktüten. Somit konnten wir den Kindern immer noch eine Freude bereiten. Dennoch ärgerte uns der Vorfall sehr.
Der nächste Tag begann nach dem gemeinsamen Frühstück und einer kurzen Andacht mit dem Gottesdienstbesuch in einer Pfingstgemeinde in Periam. Viele unterschiedliche Eindrücke erreichten uns. So waren wir doch alle von den wundervollen Stimmen und dem musikalischen Talent der Rumänen beeindruckt, doch die sehr lange Predigt wirkte ermüdend und anstrengend auf uns. Ein Gottesdienst von 9–12 Uhr wäre in Deutschland wahrscheinlich unvorstellbar, aber in Rumänien ist dies Normalität. Danach waren wir zum Mittagessen bei Patrick und seiner Familie eingeladen. Viele Gespräche in vier Sprachen machten den Nachmittag zu einem interessanten Erlebnis.
Den Abend verbrachten wir in der Baptistengemeinde in Secusigiu. Auch hier gefielen uns die Musikeinlagen besonders gut, die den Gottesdienst anlässlich des Kinderfestes gestalteten. Es war für uns alle etwas ungewohnt, dass eine solche Veranstaltung am Sonntagabend stattfindet, doch das verringerte die gute Stimmung nicht im Geringsten. Nach dem Gottesdienst gab es für die Kinder warmen Kakao, Stollen und Weihnachtspakete. Dies zauberte ein Strahlen in jedes der kleinen Gesichter. Während dessen schauten sich die Erwachsenen gemeinsam mit Josef und Andreas alte Dias an. Alle Augen waren gespannt auf die Bilder gerichtet, die vor vielen Jahren bei Hilfstransporten in der gleichen Gegend gemacht wurden. Einige der Menschen erkannten sich sogar mit Freude selbst auf den Dias wieder.
Nachdem wir den Abend gemeinsam mit Junicas Familie und Bekannten verbracht hatten, fuhren wir zurück nach Sinnicolau Mare zu unserer letzten Übernachtung in Josefs Haus.
Am Montag fuhren wir nach Timisoara zum ISR (übersetzt: Jesus, die Hoffnung für Rumänien). Das ist eine große Organisation, welche mit monatlichen Geldern von etwa 10.000 € acht verschiedene Projekte leitet. Zu diesen zählt unter anderem die Versorgung von 75 Familien im Umkreis. Sie bekommen von Montag bis Sonntag zweimal täglich eine warme Mahlzeit von den Mitarbeitern des ISR geliefert.
 
Hilfsgüter für den ISR
Hilfsgüter für den ISR

Als wir zurück nach Sinnicolau Mare kehrten, trafen wir André wieder. Er war freiwillig dort geblieben, um das Feuerholz für Josef zu hacken. Wir waren alle überrascht zu sehen, dass er nach der kurzen Zeit schon alles geschafft hatte.

Andre Richter beim Holz spalten in Rumänien

Nun war der Zeitpunkt des Abschiedes gekommen. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen verabschiedeten wir uns und traten die Heimreise an. Wir danken Gott, dass wir unfallfrei, behütet und voller neuer Erfahrungen und Begegnungen zuhause ankommen durften.

Alina Richter

 
Andacht

„Das Leben ist Veränderung!“
Wohl Jeder von uns hat diesen Satz schon einmal gehört. Je nachdem, in welcher Lebenssituation man sich befindet, kann er positive oder negative Gefühle auslösen.
In der Vorfreude auf einen schönen Urlaub oder einer neuen Anschaffung wünscht man, die Zeit möge schneller vergehen. Im Gegensatz dazu kennen wir auch Zeiten, wo wir uns Beständigkeit wünschen und Angst vor einer unbekannten Zukunft haben.
Praktisch gelingt es uns nicht, irgendetwas aus unserem Leben festzuhalten. Weder gute noch schlechte Erlebnisse oder Erfahrungen lassen sich für die Ewigkeit konservieren. Auch all unser Wohlstand wird eines Tages vergehen und wertlos sein.
Gibt es überhaupt irgendetwas, auf was wir uns verlassen können? Irgendetwas Beständiges für die Ewigkeit?
In der Bibel finden wir einen wichtigen Hinweis dazu:

Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.
(Galater 6.8; vgl. 7-10)


Wenn wir uns auf uns selbst verlassen, werden wir am Ende sicher enttäuscht und unzufrieden sein. Wenn wir unser Vertrauen auf unseren Herrn und Heiland Jesus Christus setzen, wird er uns Leben in Ewigkeit geben. Wir haben die Wahl.
Lassen wir uns von Gott führen? Wie soll das gehen?
Ich möchte Dir empfehlen, mit Gott zu reden. Sprich zu IHM, ER hört Dich. Ich bin mir sicher, dass Gott auch mit Dir reden will. Versuche zuzuhören und SEIN Wirken in deinem Leben zu erkennen.
Gern darfst Du auch uns oder andere Christen in deiner Umgebung ansprechen. Manchmal ist beten zu zweit leichter.
Wenn wir auf unseren Reisen in Richtung Osteuropa unterwegs sind, erleben wir immer wieder unvorhersehbare Situationen. Nicht selten stellen sich dann die Teilnehmer des Einsatzes zusammen und beten. Die Ergebnisse sind ganz unterschiedlich. Manchmal erhält jemand eine gute Idee, manchmal ist das Problem sofort gelöst und manchmal geschieht… scheinbar nichts.
Ich möchte Dir Mut machen auszuprobieren, wie Gott auf deine Anliegen reagiert.
Vergessen wir nie:
„Das Leben ist Veränderung!“ Hoffentlich diesmal zu etwas für die Ewigkeit!

Stefan Kehr
 

Kurznachrichten

Freude über die Hoffnungsfunken
Die "Hoffnungsfunken" kommen...

Rückblick Hilfsaktionen 2016:

07.04.-14.04.:    Rumänien mit 8 Personen
        Simeria & Umgebung, ISR, Sinnicolau Mare
        4 Busse, 3 Anhänger, davon ½ Versorgungsfahrzeug
        7289 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      600,00 €    Sargdeckel Simeria
      425,00 €    Mehl & Zucker Simeria
      400,00 €    Baumaßnahmen Simeria
      250,00 €    Heizung Barsau
      100,00 €    Familien

18.05.-25.05.:    Rumänien mit 6 Personen
        Oltenia, Buteni, Semlac, Sinnicolau Mare
        3 Busse, 2 Anhänger, davon ¼ Versorgungsfahrzeug
        5259 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      600,00 €    Gheorghe Tulbure
      500,00 €    Brunnen Plopi
      100,00 €    Kinderarbeit Oltenia

27.05.-31.05.:    Rumänien mit 2 Personen
        1281 kg Hilfsgüter für Santana

22.06.-01.07.:    Rumänien mit 7 Personen
        Vulcan & Umgebung
        3 Busse, 3 Anhänger, davon ¾ Versorgungsfahrzeug
        5727 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      409,34 €    Mehl & Zucker
      100,00 €    Verein „Speranta“, Vulcan

09.07.-16.07.:    Rumänien mit 4 Personen
        Besuchsreise in Vulcan/Codlea & Simeria
weitergegebene Spenden:
       200,00 €    Swimmingpool Kinderheim Codlea

16.07.-27.07.:    Litauen & Lettland mit 7 Personen
        Litauen: Pandelys, Familienbesuche, Musikschule
        Lettland: Altersheime Rezekne & Malta, Levi Prayer House, Familienbesuche
        3 Busse, 3 Anhänger, davon 1 Versorgungsfahrzeug
        4707 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
    1.360,00 €    Ivans Zasovs medizinische Behandlung
       384,67 €     Traktor Pastor Reinis Kulbergs
       350,00 €    Altenheim Malta
       289,00 €    Waschmaschine Pandelys
       274,90 €    Betonmischer Missionar Levi
       272,99 €    Hygieneartikel
       217,51 €    Mehl & Zucker Lettland
       200,00 €    Levi House of prayer
       200,00 €    Panemunis Gemeindehaus
       183,06 €    Mehl & Zucker Litauen
       150,00 €    Familien
         99,70 €    Schulsachen
         84,00 €    Waschpulver

10.08.-20.08.:    Rumänien mit 2 Personen
        863 kg Hilfsgüter für Simeria

13.08.-27.08.:    Bulgarien mit 11 Personen
        Mezdra: Altenheim, Waisenheim, EMK Botevgrad, Altenheime Slivek & Warbovka, Obdachlosenheim Borima, Kinderheim Debnevo
        Lovetch: Gefängnis, Shalom-Gemeinde, Kirche Straldna, Familien
        5 Busse mit 4 Anhänger, davon 1 Versorgungsbus
        9103 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      437,59 € Mehl & Zucker
      371,85 € 1000 Tuben Zahnpasta
      205,13 € Kirche Straldna Verstärkeranlage
      148,20 € Schreibzeug
      102,87 € Altenheim Mezdra
      102,43 € Kinderheim Mezdra
        78,10 € Reinigungsmittel
        69,88 € 1200 Zahnbürsten
        63,79 € 1000 Einmalrasierer
        40,68 € Blutzuckerteststreifen
        33,00 € Tischtennis-Set
          9,24 € Altenheim Slivek Luftpumpen für Rollstühle

17.09.-01.10.:    Moldawien mit 9 Personen
        Verein DAR, Krankenhaus Chisinau
        3 Busse mit 2 Anhängern, davon 1 Versorgungsfahrzeug
        4523 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      445,70 € Verein Hoffnung
      334,95 € Mehl & Zucker

03.10.-08.10.:    Rumänien mit 3 Personen
        937 kg Hilfsgüter für Santana

16.10.-21.10.:    Rumänien mit 2 Personen
        1 Bus mit 1 Anhänger
        2688 kg Hilfsgüter für Baia Mare
weitergegebene Spenden:
      950,00 € Heizungsinstallation
      121,42 € Shampoo & Duschgel
      104,67 € Waschpulver
      100,00 € Familien
        91,39 € Einmalhandschuhe & Lätzchen
        98,15 € Desinfektionsmittel

10.11.-15.11.:    Rumänien mit 7 Personen
        Buteni, Sinnicolau Mare, ISR, Secusigiu, Oltenia
        3 Busse, 2 Anhänger
        4880 kg Hilfsgüter
weitergegebene Spenden:
      600,00 € Gheorghe Tulbure
      600,00 € Pastoren Oltenia
      375,00 € 300 Weihnachtsbeutel
      400,00 € Prothesen für Frau Rosu
      220,00 € Familien
      200,00 € Losungshefte

10.12.-11.12.:    Polen mit 7 Personen
        1023 kg Hilfsgüter für Wroclaw mit 2 Busse
weitergegebene Spenden:
          600,00 € Kirche Wroclaw
          150,00 € 120 Weihnachtsbeutel


Waschmaschinen & Kühlschränke gesucht

Immer wieder werden wir gebeten, Waschmaschinen, Kühlschränke oder Gefriertruhen mitzubringen. Neben Heimen und Kirchen fragen auch bedürftige Familien danach. In der Regel sollten diese Geräte nicht älter als 8 Jahre sein. Vor dem Abholen würden wir uns die Geräte gern anschauen und begutachten. Absprachen sind möglich während der Büroöffnungszeit unter Tel: 03771-340960.


Patenschaft Pastorenfamilie

Das Geld für „Patenschaft Pastorenfamilie“ verwenden wir für Pastoren- oder Missionarsfamilien. Im Jahr 2016 wurden an Missionar Gheorghe Tulbure und seine Mitarbeiter in Oltenia 1.800 € übergeben.
Derzeit haben wir für diesen wichtigen missionarischen und sozialen Dienst ein Guthaben von ca. 450 €, sodass die Unterstützung weitergehen kann.

Falls Sie diese Familien unterstützen möchten, verwenden Sie dazu bitte das
Kennwort „Patenschaft Pastorenfamilie“.

Christliche Literatur

Immer wieder werden wir gebeten, christliche Literatur unterschiedlichster Art in die jeweiligen Länder mitzubringen. Dazu zählen Kalender mit Bibelversen, Bibeln, Traktate oder auch kleine Broschüren in der jeweiligen Landessprache. Ein Bedarf an deutscher Literatur besteht nicht.

Falls Sie für diesen Zweck Geld spenden möchten, dann verwenden Sie bitte das
Kennwort „Literatur“.

Mehl & Zucker

Über das Projekt „Mehl & Zucker“ konnten im Jahr 216 2.007,45 € für Menschen in Rumänien, Litauen, Lettland, Bulgarien und Moldawien ausgegeben und ihnen damit sehr geholfen werden.
Die zweckgebundenen Gelder für „Mehl & Zucker“ betragen derzeit etwa 2.200 €. Damit sind wir in der Lage, auch bei den nächsten Hilfseinsätzen hungrigen Menschen zu helfen.

Wenn Sie hungernden Menschen helfen möchten, verwenden Sie dazu bitte das 
Kennwort „Mehl & Zucker“.

Kosten für Hilfstransporte

An dieser Stelle ein Überblick über die Kosten, wie sie bei einem Hilfsgütertransport durchschnittlich entstehen.

Kosten der Hilfstransporte

Vielen Dank für all Ihr Mitdenken, Mitbeten und Mithelfen!


Versorgungsfahrzeug für Slivek / Bulgarien

Im letzten Jahr informierten wir mehrfach über die Situation im Pflegeheim Slivek in Bulgarien. Dieses Pflegeheim gehört seit vielen Jahren zu unseren Projektpartnern. Mit Krankenhausbetten, Matratzen, Inkontinenzmaterial, Medizin und vielen anderen notwendigen Dingen konnten wir helfen, die Bedingungen für die Bewohner zu verbessern.
Noch im Jahr 2014 gab es ein Versorgungsfahrzeug, das stark in die Jahre gekommen war. Das Auto war mit einer Rollstuhlrampe ausgestattet, so dass es möglich war, einen Bewohner zum Arzt zu bringen und außerdem notwendige Versorgungsfahrten zu unternehmen.
Seit 2015 hat das Auto seinen Dienst versagt. Es war nicht mehr zu reparieren und musste verschrottet werden. Wir wurden von der Leitung des Pflegeheimes um Unterstützung gebeten, um wieder ein gutes gebrauchsfähiges Fahrzeug bereitzustellen.
Das Fahrzeug soll in Bulgarien gekauft werden und kostet ca. 3.000 €.

Falls Sie dieses Projekt unterstützen wollen, so verwenden Sie bitte das
Kennwort  „Fahrzeug Slivek“.
Bisher wurden für dieses Projekt 1.500 Euro gespendet.

Sollte mehr Geld als erforderlich gesammelt werden, würden wir dieses gern für andere Projekte in Bulgarien verwenden.

Altes Versorgungsfahrzeug in Slivek
 Ehemaliges Versorgungsfahrzeug in Slivek

Termine Hilfstransporte 2017:

- 22.03.-30.03.:    Rumänien, Simeria
- 20.04.-27.04.:    Rumänien, Oltenia
- 08.06.-19.06.:    Rumänien, Vulcan
- 15.07.-26.07.:    Litauen/Lettland
- 26.08.-09.09.:    Bulgarien
- 28.09.-11.10.:    Moldawien
- 22.10.-27.10.:    Rumänien, Baia Mare
- 15.11.-22.11.:    Rumänien, Banat

Wer Interesse an solch einem Einsatz hat, der melde sich bitte in unserer Geschäftsstelle in Lößnitz oder unter 03771-340960.

Situation der Mitarbeiter

Gehalt

Der gesetzliche Mindestlohn

Seit Januar 2017 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 8,84 € pro Arbeitsstunde. Die maximal mögliche bezahlte Arbeitszeit ist vom Bruttolohn abhängig. Mit der Erhöhung des Mindestlohnes am 1. Januar und dem gleichbleibenden Bruttolohn sinkt die Arbeitszeit bei jedem Mitarbeiter um eine Stunde pro Woche.
Durch die Reduzierung der zulässigen Arbeitszeit wird es noch schwieriger, alle Arbeiten mit der notwendigen Sorgfalt zu erledigen.
Eine Vermischung von bezahlter Arbeitszeit und ehrenamtlicher Tätigkeit ist verboten.
Vielen Dank für alle bisherigen Spenden und Fürbitte! Wenn Sie zu diesem Thema Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte an uns.

Einkauf im Internet

So mancher nutzt das Internet zum Einkaufen. Dabei ist es möglich, unseren Verein durch ihre ganz normalen Einkäufe zu unterstützen. Wenn Sie wollen, dann schauen Sie sich mal folgende Sache an:

https://einkaufen.gooding.de/christlicher-hilfsverein-hoffnungsfunken-e-v-35147

 
Verwendung von Geldspenden:

Bei Überweisungen auf das Konto für Hilfsaktionen:
Alte Nr.: BLZ: 8705 4000,     Konto-Nr.:    3616 000 342

SEPA-Verbindung:
BIC:    WELADED1STB    IBAN:    DE36 87054000 3616 000342

wird das Geld wie folgt verwendet:
-    kein Kennwort:    Hilfsaktionen und deren Vorbereitung
-    mit Kennwort:     für den angegebenen Zweck

Mögliche Kennworte:
-    Literatur
-    Oltenia (Rumänien)       
-    Simeria (Rumänien)        
-    Banat (Rumänien)
-    Bulgarien            
-    Litauen/Lettland
-    Baia Mare (Rumänien)
-    Vulcan (Rumänien)
-    Fahrzeug Slivek (Bulgarien)

Außerdem werden Spenden benötigt für Hilfsaktionen und deren Vorbereitung und zur Finanzierung der Vereinsfahrzeuge. (kein Kennwort nötig)

Bei Überweisungen auf das Konto für Lohnkosten & medizinische Hilfe:
Alte Nr.: BLZ: 8705 4000,     Konto-Nr.:    3601 003 944

SEPA-Verbindung:
BIC:    WELADED1STB    IBAN:    DE47 87054000 3601 003944

wird das Geld wie folgt verwendet:
-    kein Kennwort:     Lohnkosten, wo es nötig ist
     z.B. zum Bezahlen des Arbeitgeberanteiles oder Aufteilung auf die Mitarbeiter
-    mit Kennwort:      für den angegebenen Zweck

Mögliche Kennworte
:
    Lohn Michael Unger
    Lohn Steffen Friedrich
    Lohn Gunnar Unger
    Lohn Stefan Kehr
    medizinische Zwecke

Hinweise zu Geldspenden

- bei Überweisungen bitte Adresse angeben
- ein Dankschreiben erhalten Sie einen Monat nach Quartalsende (wenn dieses nicht kommt, fehlt uns entweder Ihre Adresse oder Sie haben es abbestellt)
- Spendenquittungen werden auf Wunsch Anfang 2018 zugesandt


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